Adam-Mühle
Bei der so genannten Adam-Mühle handelt es sich um eine von drei Wassermühlen, die im Mittelalter entlang des Spitzer Baches auf dem Gebiet der heutigen Katastralgemeinde Spitz errichtet worden sind. Alle drei Mühlen stehen heute nichtmehr in Betrieb, auch wenn der vom Spitzer Bach gespeiste Werkskanal nach längeren Diskussionen Ende der Achtzigerjahre doch erhalten werden konnte und zumindest von Frühling bis Herbst Wasser führt.
Konkrete, direkt auf die Adam-Mühle bezogene urkundliche Erwähnungen aus dem Mittelalter sind bisher keine bekannt. Die ältesten Mauerwerke und Gewölbe lassen sich bauarchäologisch aber auf die Mitte des 13. Jahrhunderts datieren, auf jene Zeit also, in der in Spitz unter anderem auch die heute noch als Ruine zu besichtigende Burg Hinterhaus errichtet worden ist.
Am Grundriss und der architektonischen Substanz der Mühle hat sich seither nichts Wesentliches geändert: Der Gebäudekomplex besteht aus drei Teilen, die einen auf der Ostseite offenen Hof umschließen. Der nordseitige Flügel bildet das eigentliche Mühlengebäude, der südseitige wurde ebenerdig für Stallungen, im Obergeschoß zumindest in jüngerer Zeit schon für Wohnzwecke genutzt. Der Westflügel verbindet die beiden anderen und wurde ebenerdig für Wirtschaftszwecke (gewölbte Durchfahrt; ein später ergänzter, zwischenzeitlich verschütteter Brotbackofen, Werkstatt etc.) genutzt; im Stock umfängt er die zentralen Wohnräume, in deren Herzen eine ehemalige Rauchküche steht.
Dokumente aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die trotz wechselnder Besitzer offenbar immer im Gebäude vor Ort aufbewahrt worden sind, weisen die heutige Adam-Mühle zunächst als Herrschaftsmühle aus. Im Jahr 1685 wurde sie vom Müller Andres Gritsch und seiner Frau Maria Magdalena gekauft und am 1. April übernommen. Zur Mühle gehörte damals auch ein halbjähriges Schankrecht von Michaeli bis Georgi.
Die weiteren Jahrzehnte sind von häufigen Besitzerwechseln geprägt, zahlreiche schriftliche Eingaben an die herrschaftliche Kanzlei lassen wirtschaftlich schwierige Zeiten vermuten. Ein Blick auf die erhaltene Gebäudesubstanz legt eine gewisse Verbesserung für das späte 18. Jahrhundert und die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts nahe: In dieser Zeit konnte ein neuer Dachstuhl aufgesetzt und das Mühlengebälk erneuert werden. Bei aktuellen Restaurierungsarbeiten traten
biedermeierliche Putzreste zutage, die Fenster des eigentlichen Mühlentrakts werden heute noch von klassizistischen Lanzengittern geschmückt. Die ehemalige Rauchküche wurde eingewölbt, im ebenerdigen Wirtschaftsbereich ein Brotbackofen errichtet.